Die bestehende berufliche Schule in Rottenburg mit dem Schwerpunkt zur Erlernung metallverarbeitender Berufe bildet sich aus drei Bauabschnitten aus den Jahren 1956, 1980 und 1993. Entsprechend heterogen zeigt sich der Ausdruck der unterschiedlichen Bauphasen. Die notwendige Erweiterung um 9 Klassenräume mit entsprechenden Sammlungsräumen und einer Bibliothek ist inspiriert von Bildern industrieller Gebäude aus den Anfängen des 20.Jahrhunderts. Beton, Glas und Metall prägen den Neubau. Das programmatische und architektonische Prinzip basiert auf dem Konzept einer „Lernfabrik“ und orientiert sich an der Leitidee der beruflichen Schule Rottenburg: „Gemeinsam mehr erreichen“. Betritt man den Erweiterungsbau vom Haupteingang im Erdgeschoss als auch dem Zugang im Obergeschoss zeigt sich unvermittelt die große räumliche Qualität der Schule. Hier verbinden sich alle Bereiche in der Vertikalen als auch der Horizontalen. Lufträume geben aus dem Eingangsniveau räumliche, atmosphärische Bezüge zur Basis des Hauses der Bibliothek und Mediathek als Wissensspeicher frei und laden den Schüler oder Besucher zum Studium und zur Recherche ein. Das Konzept der Klassenräume verfolgt die Idee der Lernlandschaft in der Horizontalen. Die Tragstruktur als Stahlbetonskelett ermöglicht eine vielseitige Verbindung der Klassenräume zueinander, als auch zu den Sammlungsräumen. Gleich einer raumhaltigen Wand lassen sich diese über den Flur zu den Klassenräumen öffnen. Die hierin verankerte Variabilität reagiert auf kurzfristige, als auch langfristige Veränderung von Raumbedürfnissen.
Wettbewerb 2019
Erweiterung der beruflichen Schule des Landkreises Rottenburg
Rottenburg am Neckar
Auftraggeber: Landkreis Tübingen Landratsamt