Haus am Hang

Erlenbach liegt im deutschen Teil des Wasgaus, wie der Südteil des Pfälzerwaldes und der anschließende Nordteil der Vogesen auch genannt werden, im sogenannten Dahner Felsenland. Das Biosphärenreservat Pfälzerwald ist das größte usammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Auf einem steilen Grundstück mit Südhanglage und besonderem Ausblick auf die historische Burg Berwartstein fußt das Haus mit seiner feinen Tragstruktur auf der gegebenen Topographie. Der geringe Eingriff in die Natur gibt bereits die Antwort auf die Problematik einer immer größeren Flächenversiegelung und der mit zunehmender Veränderung des Klimas auftretenden Starkregenereignissen. Gleich der natürlichen Umgebung bildet das Material nach außen seine konstruktive Logik ab. Als geschütztes Nest liegt die Gebäudehülle als zweite Schicht hinter der Tragstruktur aus heimischer Douglasie in Vollholz. Die geplanten Spannweiten der Tragstruktur des Hauses ermöglichen eine gänzliche Ausführung der Holzkonstruktion ohne industriell gefertigter Holzbalken. Zentrum des Aufenthaltes bildet ein großer Raum der Gemeinschaft mit Bezug nach Süden zur Burg und den großgewachsenen Eichen hangaufwärts im Norden. Zwei äußere Raumspangen beherbergen die dienenden Bereiche; Bad und Schlafkammer, als auch ein Atelierraum zum Arbeiten. Über einen zentralen Holzofen wird eine autarke Energieversorgung angestrebt. Das Atelier kann durch Einfügen einer Wand in zwei weitere Schlafkammern geteilt werden und bietet somit die Möglichkeit, das Haus auch von Familien bewohnen zu können. Gleich der Abfolge der Errichtung des Hauses, mit nachwachsenden Rohstoffen und dessen gänzlicher Fügung mittels Schraubverbindungen, könnte dieses in ferner Zukunft sortenrein zerlegt, wiederverwendet oder recycelt werden. Der respektvolle Umgang mit Rohstoffen, die Einbindung in den gegebenen Kontext und die Flexibilität des Hauses zeigen unprätentiös Antworten für die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen an die Architektur.

Realisiert 2022 – 2024 LPH 1-8
Haus am Hang
Erlenbach bei Dahn
Auftraggeber: privat

Fotos: Sebastian Schels, München – http://schels.net